Generalversammlung 2023 - Gas spielt eine wichtige Rolle im Schweizer Energiemix
Zürich, 14.06.2023
Es ist gelungen, im vergangenen Winter eine Gasmangellage zu verhindern. Wie VSG-Präsident Martin Schmid in seinem Referat ausführte, hat die Schweizer Gaswirtschaft im vergangenen Jahr einen enormen Effort geleistet, damit die Versorgungssicherheit gewährleistet werden konnte. Nachdem der Bund im Frühjahr 2022 die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen hatte, bildete der VSG eine Taskforce mit Vertretern der Gaswirtschaft sowie der Bundesbehörden. Eine bedeutende Rolle kam dem VSG zu, als er vom Bundesrat beauftragt wurde, eine Kriseninterventionsorganisation aufzubauen, die KIO Gas. Diese untersteht der wirtschaftlichen Landesversorgung des Bundes und wird auf deren Anweisung aktiv. Nach wie vor sei die Herausforderung gross, die Gasversorgung im kommenden Winter sicherzustellen, sagte Martin Schmid. «Wir können noch keine Entwarnung geben», betonte der VSG-Präsident und wies darauf hin, dass die Gaswirtschaft intensiv mit den Vorbereitungsarbeiten für den nächsten Winter beschäftigt ist.
Der VSG-Präsident betonte im Hinblick auf das Netto-Null-Ziel bis 2050, dass die Branche einen grossen Effort leistet, um den Anteil der erneuerbaren Gase im Netz weiter zu steigern. Er wies darauf hin, dass das Potenzial an einheimischer erneuerbarer Gasproduktion wegen fehlender Rahmenbedingungen noch zu wenig ausgeschöpft werde und forderte bessere politische Rahmenbedingungen für erneuerbare Gase. «Die Zukunft können wir nicht voraussagen, aber die Energiekrise hat deutlich gemacht, wie wichtig Gas als Energieträger ist.»
In seinem Gastreferat nahm Bundesrat Albert Rösti eine energie- und klimapolitische Standortbestimmung vor. Er wies darauf hin, dass Gas eine wichtige Rolle im Schweizer Energiemix spielt, insbesondere für die Industrie und das Gewerbe. Der Energieminister zeigte sich zuversichtlich, dass die Gaswirtschaft auf dem richtigen Weg ist, um die Transformation zu einer klimaneutralen Energieversorgung vorzunehmen. Er wies darauf hin, dass diese nicht nur klimafreundlich, sondern auch wirtschaftlich und sicher sein müsse. Hier könne Gas einen wichtigen Beitrag leisten, sagte Bundesrat Albert Rösti. Die Gasinfrastruktur werde auch in Zukunft gebraucht.
Mark Geilenkirchen von Copenhagen Infrastructure Partners, ein weltweit führendes Unternehmen bei der Entwicklung von Infrastrukturen im Bereich der erneuerbaren Energien, stellte ein Projekt aus dem Oman vor, um grünen Wasserstoff zu produzieren. Wie Mark Geilenkirchen erläuterte, könne der Wasserstoff aus Oman mittel- bis langfristig auch in der Schweiz verwendet werden.
In einem Roundtable-Gespräch wurde die Frage erörtert, welche Rolle erneuerbare Gase für die Versorgungssicherheit leisten können. Diskussionsteilnehmer waren Frank Ruepp, Präsident der Interessengemeinschaft Energieintensive Branchen (IGEB), Benoît Revaz, Direktor des Bundesamtes für Energie, Gabriela Suter, Nationalrätin (SP) und sowie VSG-Präsident und Ständerat Martin Schmid. Einigkeit bestand, dass die erneuerbaren Gase schneller ausgebaut werden müssen. Dazu braucht es jedoch entsprechende Rahmenbedingungen. Power-to-Gas kann aus Sicht der Podiumsteilnehmer eine wichtige Rolle zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit spielen.
Die Generalversammlung wählte Beat Erne, Vorsitzender der Geschäftsleitung Aare Energie AG, in den Verwaltungsrat. Er folgt auf Per Just, Geschäftsleiter der SWG in Grenchen.
Thomas Hegglin, Mediensprecher VSG, 044 288 32 62, thomas.hegglin@gazenergie.ch
Zürich, 13. Juni 2023