Erdgas ist ein brennbares natürliches Gas, das aus dem Erdinneren gefördert wird. Es besteht zu über 90 Prozent aus dem farb- und geruchlosen Naturgas Methan (CH4), dem einfachsten Kohlenwasserstoff, der in der Natur vorkommt. Erdgas wird durch Bohrlöcher aus der Erde gefördert. Methan entsteht auch an der Erdoberfläche bei Gärungsprozessen unter Luftabschluss, etwa in Sümpfen, Kläranlagen oder in der Nutztierhaltung.
Erdgas ist nicht giftig. Es ist leichter als Luft und verflüchtigt sich deshalb sehr schnell. Nur in der richtigen Mischung mit Luft und einer Zündquelle mit einer Temperatur von rund 650 Grad ist es entzündbar. Damit kein Gas austritt, verfügen Gasgeräte wie Heizungen oder Kochherde bewährte Sicherheitseinrichtungen.
Aufgrund der ausserordentlich dynamischen Veränderungen der letzten Monate an den europäischen Gashandelsmärkten, auf denen die Schweizer Gasversorger ihr Gas beschaffen, ist eine belastbare länderspezifische Darstellung gegenwärtig nicht möglich. Die Schweizer Gaswirtschaft erstellt deshalb kein Importportfolio für die Schweiz, sondern verweist auf die Daten der ENTSO-G, des Verbands der europäischen Fernleitungsnetzbetreiber für Gas. Die Daten beziehen sich auf die EU. Da die Schweiz das Gas aus EU-Ländern bezieht, dürften diese Daten auch für die Schweiz Gültigkeit haben.
Gasversorgungsquellen der EU 2023:
Die Gaspreise beinhalten zum einen die Beschaffungskosten, zum anderen die Kosten für den Transport und die Verteilung des Gases (Leitungsinfrastruktur) sowie Abgaben. Die Kosten für die Leitungsinfrastruktur sind von Versorger zu Versorger unterschiedlich und hängen ab von den spezifischen Begebenheiten wie Topographie, Versorgungsdichte, Erneuerungsbedarf oder Amortisation. Gas lässt sich im Unterschied zu Strom durch andere Energieträger substituieren und steht immer in Konkurrenz zu anderen Energieträgern wie Heizöl, Wärmepumpen oder Pellets.
In den letzten Jahren hat die Schweizer Gaswirtschaft ihren Anteil an der ölpreisgebundenen Beschaffung stark reduziert, um die Flexibilität beim Einkauf zu erhöhen. Bei der Beschaffung haben die sogenannten Spot- und Terminmärkte eine zunehmende Bedeutung erhalten. Dies gibt der schweizerischen Gaswirtschaft Spielraum, um bei verschiedenen Marktsituationen Erdgas optimal und kundengerecht einzukaufen.
Beides ist Methan (CH4). Erdgas und Biogas unterscheiden sich lediglich in der Entstehung. Erdgas ist in Millionen von Jahren aus biogenen Stoffen unter der Erdoberfläche entstanden und gilt als fossile, endliche Energie. Biogas hingegen wird in der Schweiz aus biogenen Abfällen und Reststoffen über mehrere Tage unter Luftabschluss hergestellt. Es ist eine erneuerbare, klimaschonende Energie und kann zu Erdgas-Qualität aufbereitet ins Gasnetz eingespeist werden.
Biogas wird in der Schweiz aus biogenen Abfällen wie Grüngut oder Klärschlamm über mehrere Tage unter Luftabschluss hergestellt. Es ist eine erneuerbare, klimaneutrale Energie und kann zu Erdgas-Qualität aufbereitet ins Gasnetz eingespeist werden. Es kann sowohl als Treibstoff wie auch als Wärmeenergie genutzt werden. In der Schweiz werden keine Lebensmittel (z.B. Mais) speziell für die Biogas-Produktion angepflanzt.
Kleinere Mengen biogener Abfallstoffe, z.B. in der Landwirtschaft, werden meist vor Ort vergärt und verstromt. Die Gasbranche unterstützt mit ihrem Förderfonds grosse Biogas-Anlagen, die zu Erdgas-Qualität aufbereitetes Biogas ins Erdgas-Netz einspeisen. Für Auskünfte zum Förderfonds wenden Sie sich bitte an den Verband der Schweizerischen Gasindustrie VSG (Tel. 044 288 31 31 oder vsg@gazenergie.ch)
Ein Gasfahrzeug wird mit komprimiertem, gasförmigem Methangas als Kraftstoff betrieben. Die Antriebsquelle ist ein Verbrennungsmotor nach dem Ottoprinzip, genauso wie bei Benzinfahrzeugen. Anstatt Benzin wird Gas zusammen mit Luft in den Zylindern verbrannt.
Grundsätzlich gleich wie ein Benzinauto. Das Gas wird in einem oder mehreren Tanks in Flaschenform unter dem Passagierraum oder im Fahrzeug mitgeführt. Die Eigenschaften des Treibstoffes selbst führen zur sauberen Verbrennung und demnach zu einer wesentlich geringeren Umweltbelastung. Die meisten Fahrzeuge haben zusätzlich noch einen Benzintank. Der Motor schaltet bei leerem Gastank automatisch auf Benzin um.
Grundsätzlich gleich wie Benzin oder Dieselfahrzeuge. Der Schlauch der Zapfsäule muss luftdicht an das Fahrzeug angekoppelt werden. Der Betankungsvorgang erfolgt dann mit hohem Druck und ist in wenigen Minuten abgeschlossen.
Gasautos sind so sicher wie mit Benzin und Diesel betriebene Fahrzeuge. Insbesondere die Tanks gehören zu den sichersten Komponenten am Fahrzeug und unterliegen einer speziellen Typenprüfung für den Strasseneinsatz. Die Tanks in einem Gasfahrzeug halten ein Mehrfaches des vorgeschriebenen Betriebsdruckes von 200 bar aus. In der Schweiz ist es vorgeschrieben, dass in einem Fahrzeug die gesamte Gasanlage alle zwei Jahre durch eine zertifizierte Fachperson überprüft werden muss. Dies wird in einem obligatorischen Wartungsdokument im Fahrzeug dokumentiert.
Die Treibstofftanks sind mit Sicherheitselementen gegen Überdruck und gegen Feuer geschützt. Bei solchen Ereignissen wird das Erdgas kontrolliert abgelassen. Bei einem Crash ist der Tank, der aus Stahl gefertigt ist, das stabilste Element des Fahrzeugs. Ein NCAP-Crashtest (European New Car Assessment Programme) des TCS und des ADAC am Beispiel eines Opel Zafira hat gezeigt, dass gasbetriebene Fahrzeuge sehr sicher sind.
Nein, Gasfahrzeuge haben Wartungs- und Serviceintervalle wie Benzin- oder Dieselfahrzeuge. Die Sichtkontrolle der Gasanlage kann im Rahmen eines normalen Jahresservice geschehen.