Gazenergie

Gaswirtschaft verstärkt die Förderung erneuerbarer Gase

Zürich, 01.06.2023 -

Die Schweizer Gaswirtschaft hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 die Gasversorgung vollständig mit klimaneutralen Gasen sicherzustellen. Sie forciert die Förderung, indem die Einspeisebeiträge ab Juni 2023 um 50 Prozent erhöht werden. Die Schweizer Gaswirtschaft ist Pionier auf diesem Gebiet und unterstützt die Produktion und Einspeisung erneuerbarer Gase seit mehr als zehn Jahren.

Die Schweizer Gaswirtschaft gründete den Biogasfonds 2011. Mit Erfolg, denn so konnte die einheimische Produktion von Biogas in den letzten Jahren verzehnfacht werden. 2022 wurden die Produktion und Einspeisung erneuerbarer Gase in der Schweiz nochmals stark ausgebaut. Es kamen 5 neue Anlagen hinzu, sodass inzwischen 42 Anlagen am Netz sind. Die Produktion stieg im vergangenen Jahr von 419 auf 476 GWh an. Zusammen mit den Biogasimporten beträgt der Anteil erneuerbarer Gase im Schweizer Gasnetz schon fast 8 Prozent. Es könnte aber noch wesentlich mehr sein, denn noch immer entscheiden sich viele Projektersteller nicht für die Einspeisung von Biogas, sondern für die weniger effiziente Stromproduktion. Der Grund liegt in der neu konzipierten staatlichen Förderung dieses Verwertungsweges durch das Energiegesetz (EnG) respektive die Energieförderungsverordnung (EnFV).

Die Schweizer Gaswirtschaft fördert die Einspeisung erneuerbarer Gase über den Biogasfonds mittels Investitions- und Einspeisebeiträgen über einen Zeitraum von 36 Monaten. Um die Einspeisung attraktiver zu machen, erhöht der Verband der Schweizerischen Gasindustrie VSG die Einspeisebeiträge ab 1. Juni 2023 um 50 Prozent. Sie betragen nun neu 3.052 Rp./kWh für Produzenten und 0.763 Rp./kWh für die betroffenen Netzbetreiber. Der Investitionsbeitrag beträgt weiterhin CHF 2'000 pro Nm3/h Einspeisekapazität.

Erneuerbare Gase wie Biogas, synthetisches Methan und grüner Wasserstoff werden eine wichtige Rolle spielen, um die Energieversorgung klimaneutral zu gestalten. Sie werden Erdgas insbesondere in der Industrie und im Wärmebereich ersetzen und im Schwerverkehr neue Anwendungsmöglichkeiten bieten. «Der Umbau des Energiesystems zu einer sicheren, wirtschaftlichen und klimaneutralen Versorgung gelingt nur, wenn er auf einem breiten Mix von Energieträgern und Infrastrukturen basiert», sagt VSG-Direktorin Daniela Decurtins. Eine einseitige Elektrifizierung der Energieversorgung macht die Schweiz abhängig und führt zu überhöhten volkswirtschaftlichen Kosten. Technologien, um erneuerbare Gase effizient ins Energiesystem einzubinden, sind bereits vorhanden. So können Wärme-Kraft-Kopplungsanlagen (WKK), die sowohl Wärme wie auch Elektrizität erzeugen, einen wichtigen Beitrag für die Stromproduktion im Winter leisten. Im Weiteren bietet Power-to-Gas ein grosses Potenzial für eine nachhaltige und klimaneutrale Energieversorgung. Mit dieser Technik kann Strom aus erneuerbaren Quellen saisonal im Gasnetz gespeichert werden. Energie, die im Sommer erzeugt wurde, lässt sich so im Winter nutzen.

Kontaktperson für weitere Auskünfte:
Thomas Hegglin, Mediensprecher VSG, 044 288 32 62, thomas.hegglingazenergie.ch
Zürich, 1. Juni 2023

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