Mit ihrem Forschungs-, Entwicklungs- und Förderungsfonds (FOGA) unterstützt die Schweizer Gaswirtschaft innovative Projekte im Gasbereich. Die bisherigen Schwerpunkte erneuerbare Gase, Netze und Energieeffizienz wurden 2021 mit dem Thema Wasserstoff ergänzt. Damit soll dessen Gewicht für die künftige Ausrichtung der Branche klar zum Ausdruck kommen. Wasserstoff hat für die Energieversorgung der Zukunft ein grosses Potenzial.
Die K3 Immobilien AG und die werke versorgung wallisellen ag konnten 2020 die ertragsreichste Fassaden-Solaranlage Europas in Betrieb nehmen. Zusammen mit einem biogasbetriebenen Blockheizkraftwerk versorgt sich der neue Gewerbepark in Wallisellen (ZH) zum grössten Teil selbst mit Strom. Das wegweisende Energiekonzept hat Signalkraft für die Schweizer Energiewende und wird von der Empa wissenschaftlich begleitet.
Beim Projekt MOSTCH4 (Mini Onsite System To valorize manure in methane) geht es darum, eine kostengünstige und leicht ans Gasnetz anschliessbare Vergärungsanlage für die Landwirtschaft zu entwickeln. Damit sollen die Produktion und Einspeisung von Biogas auch für kleinere Betriebe wirtschaftlich interessant werden. Konkret soll die Biogasausbeute gegenüber heutigen Anlagen um 30 Prozent gesteigert werden. Demnächst wird eine Pilotanlage in Betrieb genommen.
Um erneuerbare Gase wie Biogas oder aus Power-to-Gas-Anlagen zu fördern, müssen längerfristig viele zusätzliche Einspeisepunkte ins Gasnetz geschaffen werden. Das kann zur Folge haben, dass die Gasqualität und -zusammensetzung bei den einzelnen Einspeisepunkten unterschiedlich sind. Mittels Sensoren kann diese Herausforderung gelöst werden. Ziel des Projektes ist, einen neuen Sensor zu entwickeln, der einerseits für die Gasqualitätskontrolle, andererseits als Steuer- und Regelelement eingesetzt werden kann. Auf diese Weise ist es möglich, die dezentrale Produktion und Einspeisung von erneuerbaren Gasen ins Netz einfacher zu steuern und zu überwachen, ohne dass teure Messapparaturen eingesetzt werden müssen.
Lidl Schweiz und das Logistikunternehmen Krummen Kerzers AG arbeiten zusammen mit der Ostschweizer Fachhochschule an einem Forschungsprojekt, bei dem Lastwagen mit verflüssigtem Biogas (LBG) eingesetzt und getestet werden. Als Demonstrationsprojekt wurde 2019 eine erste Tankstelle mit verflüssigtem Biogas befüllt. Damit konnte gezeigt werden, dass es bereits heute technisch und logistisch möglich ist, Transporte im Schwerlastverkehr fossilfrei betreiben zu können.
Im Rahmen eines Forschungsprojekts der Europäischen Union hat die Ostschweizer Fachhochschule in Rapperswil SG zusammen mit der ETH Lausanne (EPFL) eine Power-to-Gas-Anlage gebaut. Mit Unterstützung der Schweizer Gaswirtschaft und anderen Projektpartnern aus Forschung und Wirtschaft soll diese neue Technologie unter industrienahen Bedingungen untersucht werden. Ziel des Projekts HEPP (High Efficiency Power-to-Methane-Pilot) ist es, den Wirkungsgrad und damit die Wirtschaftlichkeit solcher Anlagen zu verbessern, auch im Hinblick auf Anwendungen in der Industrie.
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