Gasabsatz wird immer stärker erneuerbar
Zürich, 07.03.2023
Im Jahr 2022 betrug der Anteil erneuerbarer Gase im Schweizer Gasnetz 7,7%. Im Vorjahr waren es noch 5,5%. Zu dieser positiven Entwicklung hat die stark gestiegene Inlandproduktion von 419 GWh im 2021 auf 476 GWh im 2022 beigetragen. Vier neue Anlagen gingen im vergangenen Jahr ans Netz, darunter die erste industrielle Anlage zur Produktion vom Biomethan aus grünem Wasserstoff und CO2 beim Regiowerk Limeco in Dietikon ZH. Inzwischen gibt es in der Schweiz 41 Anlagen, die erneuerbares Gas produzieren und direkt ins Netz einspeisen. Neben der einheimischen Produktion spielen auch Biogasimporte eine wichtige Rolle. Diese konnten im vergangenen Jahr von 1’830 GWh auf 2’135 GWh gesteigert werden.
Rahmenbedingungen verbessern
Dieses Ergebnis ist zwar sehr positiv, aber das Potenzial an einheimischer erneuerbarer Gasproduktion wird wegen fehlender Rahmenbedingungen noch zu wenig ausgeschöpft. Bis heute gibt es keine staatliche Förderung der Einspeisung ins Gasnetz; alle Anstrengungen wurden bisher ausschliesslich von der Branche bzw. den Gaskonsumenten getragen. In einem Umfeld steigender Energiepreise und dem geöffneten Markt wird dies schwieriger. Zudem werden dem Import immer neue Hürden in den Weg gelegt.
Der Verband der Schweizerischen Gasindustrie VSG fordert daher folgende Massnahmen, damit der Anteil der erneuerbaren Gase weiter gesteigert werden kann:
Erneuerbare Gase wie Biogas, Biomethan und grüner Wasserstoff spielen eine wichtige Rolle bei der Dekarbonisierung der Energieversorgung; sie werden Erdgas sukzessiv ersetzen. Der Umbau des Energiesystems zu einer sicheren, wirtschaftlichen und klimaneutralen Versorgung gelingt nur, wenn er auf einem breiten Mix von Energieträgern und Infrastrukturen basiert. Eine einseitige Elektrifizierung der Energieversorgung macht die Schweiz abhängig und führt zu überhöhten volkswirtschaftlichen Kosten. Wärme-Kraft-Kopplungsanlagen (WKK), die sowohl Wärme wie auch Elektrizität erzeugen, können einen wichtigen Beitrag leisten für die Stromproduktion im Winter. Im Weiteren bieten Technologien wie Power-to-Gas ein grosses Potenzial für eine nachhaltige und klimaneutrale Energieversorgung, indem Strom aus erneuerbaren Quellen saisonal im Gasnetz gespeichert werden kann.
Kontaktperson für weitere Auskünfte:
Thomas Hegglin, Mediensprecher VSG, 044 288 32 62, thomas.hegglin@gazenergie.ch
Zürich, 7. März 2023