Gazenergie

Potenzial in der Schweiz vorhanden

In der Schweiz könnten rund eine Million Gasfahrzeuge ganzjährig mit erneuerbarem, synthetisch hergestellten Methan betrieben werden. Dies zeigt eine neue Studie der Empa und des PSI, die das Potenzial und die technische Machbarkeit von Power-to-Gas in der Schweiz untersucht.

Power-to-Gas ist eine Technologie, um überschüssigen Strom in Energieträger wie Wasserstoff oder Methan umzuwandeln. «Grundsätzlich ist die technische Machbarkeit von Power-to-Gas gegeben», schreiben die Autoren der Studie «Potenzialanalyse Power-to-Gas in der Schweiz», die im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) erstellt wurde.

Erneuerbare Stromüberschüsse fallen in der Schweiz künftig an, wenn die 25 TWh Strom, die in Kernkraftwerken produziert werden, durch Photovoltaik (PV) ersetzt werden sollen. Um dies zu erreichen, müssten 50 Prozent der geeigneten Dachflächen in der Schweiz mit PV ausgebaut werden. Dabei resultiert im Durchschnitt ein jährlicher Stromüberschuss von 10,8 TWh, dies nach Abzug des Tages- und Nachtausgleichs mittels Batterien oder Pumpspeicherkraftwerken. Dieser nicht genutzte Strom kann für den Betrieb von Power-to-Gas-Anlagen genutzt werden. Die Alternative wäre, PV-Anlagen abzuriegeln und somit auf wertvolle Energie zu verzichten. «Der bisher praktizierte Export von Stromüberschüssen in Nachbarländer wird aufgrund des dortigen PV-Zubaus mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr funktionieren», schreiben die Studienverfasser.

Laut Studie können Power-to-Gas-Produkte am wirtschaftlichsten in der Mobilität abgesetzt werden, da dort die Energiekosten an den Gesamtkosten relativ gering sind und der Druck zur CO2-Reduktion hoch ist. Auch nutzbares CO2 ist in der Schweiz genügend vorhanden, beispielsweise aus Kehrrichtverbrennungsanlagen oder Zementwerken. Die Autoren weisen darauf hin, dass erneuerbare Energie dank Power-to-Gas über lange Perioden, auch saisonal, gespeichert werden kann. Auch wenn durch die Umwandlung relativ hohe Energieverluste auftreten und Power-to-Gas heute noch vergleichsweise teuer sei, ermögliche diese Technologie eine hohe Flexibilität, um synthetisch hergestelltes Gas in unterschiedlichen Energiesektoren zu nutzen.