Gazenergie

Eine Heizung, die auch Strom erzeugt

Wärme-Kraft-Kopplungsanlagen (WKK) können in der Schweiz einen bedeutenden Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten, da sie nicht nur Strom, sondern auch Wärme produzieren. Eine neu entwickelte Stirlingmaschine bildet das Herzstück einer solchen Strom erzeugenden Heizung.

Versorgungsengässe im Ausland, insbesondere in Deutschland und Frankreich, können bei uns die Versorgungssicherheit akut beeinträchtigen, vor allen im Winter, wenn die Schweiz auf Stromimporte angewiesen ist. In diesem Kontext leisten WKK-Anlagen einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit und zur Stabilität des Stromnetzes, da sie gleichzeitig Strom und Wärme erzeugen. Aus diesem Grund spricht man auch von Strom erzeugenden Heizungen. Gemäss Bundesamt für Energie könnten in der Schweiz rund 30 Prozent der Elektrizität mit WKK-Anlagen produziert werden.

Die von der Berner Firma Rudolf Schmid AG komplett neue entwickelte Mikro-WKK-Anlage Stirlingstar 2.0 hat das Potenzial, im Heizungsmarkt Massstäbe zu setzen. Sie eignet sich besonders für den Einsatz in gaserschlossenen Einfamilienhausquartieren. Zudem kann das System sehr gut mit Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen und Elektromobilität kombiniert werden.

Die neuartige Freikolben-Resonanz-Stirlingmaschine erzeugt durch Gasverbrennung mit einem sehr hohen Wirkungsgrad elektrische Energie und anschliessend Heizwärme. Zudem produziert die Anlage nur ein Minimum an Schadstoffen, welche weit unter den Normwerten liegen, dies ohne die Abgase weiter behandeln oder wartungsintensive Katalysatoren einsetzen zu müssen. Die Schweizer Gasindustrie unterstützt die Realisierung dieses Energiesystems mit einem Investitionsbeitrag für die Durchführung von Feldtests, welche die Grundlage bilden für die Serienproduktion sowie die Markteinführung der Geräte. In Langzeittest konnte deren Zuverlässigkeit und die niedrigen Schadstoffkonzentrationen bereits nachgewiesen werden.

Ein Stirlingmotor ist bestens geeignet, Brennstoffe emissionsarm und klimaneutral in Bewegungsenergie umzuwandeln. Im Gegensatz zu einem herkömmlichen Motor, bei dem die Verbrennung im Innern passiert, wird dem Stirlingmotor Wärme von aussen zugeführt. Die mechanische Energie entsteht durch zwei unterschiedliche Temperaturzonen des Motors, die ein eingeschlossenes Arbeitsgas erwärmen bzw. kühlen. Durch die unterschiedliche Ausdehnung des Gases entsteht eine Druckwelle, die einen Kolben bewegt.

Weitere Informationen: www.stirling.ch