Der Bundesrat hat beschlossen, per 1. Januar 2020 mehrere Verordnungen im Bereich Energie anzupassen. Dabei werden erfreulicherweise auch langjährige Anliegen der Gaswirtschaft berücksichtigt, was die Zuteilung in die Energieeffizienz-Kategorien und die Berechnung der CO2-Emissionen von Gasfahrzeugen betrifft. Diese sind die Grundlage für die Energieetikette von Personenwagen.
Eine bedeutende Änderung ist, dass der anerkannte biogene Anteil des Treibstoffgemischs aus Erdgas und Biogas neu auf 20 Prozent festgesetzt wird. Bisher wurde nur ein Biogas-Anteil von 10 Prozent angerechnet.
Eine weitere Erhöhung ist in Zukunft nicht ausgeschlossen, wenn die Gasbranche entsprechend höhere Werte gewährleisten kann. Rechtlich gesehen muss das Biogas nicht in der Schweiz produziert werden, aber die Voraussetzungen für die Steuererleichterungen für erneuerbare Gase erfüllen. Bis importiertes Biogas als Treibstoff verwendet werden kann, müssen jedoch noch hohe Hürden genommen werden.
Es besteht von Gesetzes wegen auch keine Verpflichtung, die 20-Prozent-Marke zu erfüllen. Der Bund geht jedoch davon aus, dass der gesamte Anteil erneuerbarer Gase am Treibstoffabsatz mindestens 20 Prozent erreicht, wie das über die Clearingstelle des VSG ausgewiesen wird. Der VSG verfolgt aus Glaubwürdigkeitsgründen die Stossrichtung, die Grundlagen des Biogasfonds so anzupassen, dass alle Gasversorger den Biogasanteil von 20 Prozent erreichen. Darüber werden der Verwaltungsrat und die Generalversammlung VSG entscheiden.
Der Bund wird den Anteil von 20 Prozent erneuerbarer Gase auch bei der Berechnung der CO2-Emissionen von Neuwagen berücksichtigen. Das heisst, dass bei Gasfahrzeugen 20 Prozent der CO2-Emissionen als nicht klimarelevant abgezogen werden. Das ist ein schöner Erfolg für die Gasmobilität, die sich immer mehr zu einer echten Alternative zu Benzin- und Dieselfahrzeugen entwickelt. Insbesondere für Flottenbetreiber wird die Gasmobilität durch die neue Regelung sehr attraktiv.
