Im solothurnischen Niedergösgen speist Energie 360° Biogas aus Industrieabwasser ins Gasnetz ein. Die Biogas-Aufbereitungsanlage nutzt das Klärgas aus der erneuerten Abwasserreinigungsanlage einer Papierfabrik. Auf diese Weise kann der durchschnittliche Gasverbrauch von rund 1300 Wohnungen gedeckt werden.
Das Verpackungsunternehmen Model AG entwickelt, produziert und liefert hochwertige Verpackungslösungen aus Voll- und Wellkarton. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Weinfelden TG betreibt in Niedergösgen eine moderne Papierfabrik. Die betriebseigene Kläranlage ist Teil eines Ausbauprojekts, mit dem das Unternehmen in den nächsten Jahren seine Produktionskapazität von derzeit 200’000 Tonnen auf 300’000 Tonnen Papier pro Jahr steigern will. Die geschlossene, geruchsfreie und umweltschonende Kläranlage ging 2017 in Betrieb.
Biogas aus Industrieabwasser zu produzieren, bedeutete für Energie 360° eine Premiere. Das Versorgungsunternehmen betreibt zwar schon mehrere Aufbereitungsanlagen für Klärgas bzw. Biogas aus kommunalen Abwasserreinigungsanlagen und Abfallvergärungsanlagen. Eine industrielle Kläranlage als Lieferantin von Klärgas war hingegen ein Novum, und so wurde mit der Firma Model vereinbart, die Planung einer Aufbereitungsanlage für Biogas an die Hand zu nehmen. Bisher hatte die Papierfabrik ihr Klärgas eingesetzt, um damit einen Teil der benötigten Wärme herzustellen. Den grösseren Teil des Wärmebedarfes deckt der Betrieb aber ohnehin durch Fernwärme ab.
Jede Biogas-Aufbereitungsanlage muss individuell auf ihren Einsatz angepasst und optimiert werden, damit sie zuverlässig und mit geringem Aufwand betrieben werden kann. Die Anlage in Niedergösgen verfügt über eine zusätzliche Verfahrensstufe. Diese ist nötig, weil das Abwasser aus der Papierproduktion und damit auch das Klärgas mehr Schwefel enthält als üblich. Die Beseitigung des Schwefels sorgt zudem dafür, dass Geruchsemissionen aus der Papierfabrik auf ein Minimum sinken. Wie alle Aufbereitungsanlagen von Energie 360° lässt sich auch jene bei der Model AG vollständig fernüberwachen. Die Anlage zeigt, dass auch Industrieunternehmen Rohstoffe liefern können, die für die Produktion von hochwertigem Biogas genutzt werden können.
Weitere Informationen: www.energie360.ch
Anlagetypus: | Biogasanlage aus Klärgas |
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Inbetriebnahme: | 2017 |
Energieproduktion: | 16 GWh/Jahr |
Verarbeitete Substrate: | Klärschlamm aus der Papierindustrie |
Investitionskosten: | 3-4 Mio. CHF für die Aufbereitung und Einspeisung (ohne Biogasproduktion) |
CO2-Reduktion pro Jahr: | 2912 t |
Die intensive Tierhaltung im Kanton Luzern führt einerseits zu einem Überangebot an Nährstoffen in Form von Gülle und Mist, anderseits besteht darin auch ein grosses energetisches Potenzial. Mit Erfolg nutzt dieses die SwissFarmerPower Inwil AG zur Herstellung von Biogas und Dünger, der als Ersatz von Mineraldünger dient.
Die Stadt Freiburg und die Groupe E Celsius nutzen das energetische Potenzial, das im Abwasser steckt. Das bei der Klärschlammvergärung entstehende Gas wird auf Erdgasqualität aufbereitet und ins Gasnetz eingespeist. Die auf diese Weise gewonnene Energie deckt den Wärmebedarf von rund 750 Einfamilienhäusern.
Drei Rheintaler Landwirte betreiben in Widnau SG gemeinsam eine landwirtschaftliche Biogasanlage, die Rhy Biogas AG. Hier wird der Hofdünger von Rindern und Schweinen sowie Gemüsereste, Grüngut und Gastronomie-Abfälle aus der Umgebung zu Biogas verarbeitet. Dieses wird unter anderem als Treibstoff genutzt.
Mit der Produktion von Biogas und Kompost verfügt die Ecorecyclage AG in Lavigny VD über langjährige Erfahrung. In den vergangenen Jahren wurde die Anlage stets weiterentwickelt. So wurde eine Entpackungsmaschine installiert, welche die von Grossverteilern angelieferten, abgelaufenen Lebensmittel von Verpackungen befreit.
Im solothurnischen Niedergösgen speist Energie 360° Biogas aus Industrieabwasser ins Gasnetz ein. Die Biogas-Aufbereitungsanlage nutzt das Klärgas aus der erneuerten Abwasserreinigungsanlage einer Papierfabrik. Auf diese Weise kann der durchschnittliche Gasverbrauch von rund 1300 Wohnungen gedeckt werden.
Die ARA Thunersee reinigt das Abwasser von 36 Gemeinden im Berner Oberland und gewinnt aus dem Klärschlamm Biogas. Damit schliesst sich ein Kreislauf: Kundinnen und Kunden der Region können erneuerbare und klimafreundliche Energie beziehen, die aus dem eigenen Abwasser gewonnen wird.
Seit über 20 Jahren ist die Biogasanlage in Uzwil SG in der Region fest verankert. Früher wurde hier aus Grünabfällen Strom produziert. Nun betreibt Energie 360° eine Aufbereitungsanlage für Biogas, das direkt ins Gasnetz eingespeist wird. Damit verbessert sich die Energienutzung markant, weil keine Wärme mehr verloren geht.
Die Biogas Zürich AG verwertet effizient und umweltfreundlich Bioabfall aus der Stadt und umliegenden Gemeinden. Damit produziert das Unternehmen im Vergärwerk umwelt- und klimafreundliches Biogas. Das Vergärwerk ersetzte das offene Kompostierwerk, wo bis 2013 Gartenabfälle zu Kompost verarbeitet wurden.
Die ARA in Turgi AG unterscheidet sich auf den ersten Blick nicht von anderen Anlagen in der Schweiz. Doch mit der neu installierten Biogasaufbereitungsanlage reinigt sie nicht nur Abwasser, sondern dient auch der regionalen Energieproduktion. Für die Betreiber stellt die Anlage aus wirtschaftlicher und ökologischer Sicht ein Gewinn dar.