Die Stadt Freiburg und die Groupe E Celsius nutzen das energetische Potenzial, das im Abwasser steckt. Das bei der Klärschlammvergärung entstehende Gas wird auf Erdgasqualität aufbereitet und ins Gasnetz eingespeist. Die auf diese Weise gewonnene Energie deckt den Wärmebedarf von rund 750 Einfamilienhäusern.
17’000 Kubikmeter Abwasser strömen täglich in die Abwasserreinigungsanlage (ARA) der Stadt Freiburg. Mit dem Biogas, das bei der Vergärung des Klärschlamms entsteht, wurde früher Strom und Wärme produziert, die für den Eigenbedarf der ARA genutzt wurden. Als die Anlage aus Altersgründen ersetzt werden musste, entschieden sich die Stadt Freiburg und die Groupe E Celsius für ein innovatives Projekt mit optimierter Energieeffizienz.
So wird das Gas heute in einer Anlage auf Erdgasqualität aufbereitet und ins Netz eingespeist. Das neue Konzept bringt es mit sich, dass die Energiebilanz der ARA verbessert werden konnte, denn im Sommer ging mit dem alten System die Wärme verloren, da die Gebäude nicht geheizt werden. Mit der neuen Anlage verkauft die ARA ihr Biogas an die Groupe E Celsius und kauft im Gegenzug genau die Energie ein, die sie tatsächlich benötigt. Weil die gesamte Energie genutzt wird, gelangt weniger CO2 in die Umwelt.
Die Biogasproduktion in der Abwasserreinigungsanlage Freiburg zeigt, wie das energetische Potenzial einer ARA optimal genutzt und gleichzeitig deren Energiebilanz verbessert werden kann. Die Groupe E Celsius gewinnt aus der ARA 10 GWh Energie im Jahr; das entspricht rund 1 Mio. Litern Heizöl. Oder anders gesagt: Das Biogas deckt den Wärmebedarf von knapp 1000 modernen Einfamilienhäusern.
Weitere Informationen: www.groupe-e.ch
Daten & Fakten | |
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Anlagetypus: | Biogasanlage in einer ARA |
Inbetriebnahme: | 2012 |
Energieproduktion: | 10 GWh/Jahr |
Verarbeitete Substrate: | Klärschlamm |
Investitionskosten: | 3,5 Mio. CHF |
CO2-Reduktion pro Jahr: | 2000 t |
Die intensive Tierhaltung im Kanton Luzern führt einerseits zu einem Überangebot an Nährstoffen in Form von Gülle und Mist, anderseits besteht darin auch ein grosses energetisches Potenzial. Mit Erfolg nutzt dieses die SwissFarmerPower Inwil AG zur Herstellung von Biogas und Dünger, der als Ersatz von Mineraldünger dient.
Die Stadt Freiburg und die Groupe E Celsius nutzen das energetische Potenzial, das im Abwasser steckt. Das bei der Klärschlammvergärung entstehende Gas wird auf Erdgasqualität aufbereitet und ins Gasnetz eingespeist. Die auf diese Weise gewonnene Energie deckt den Wärmebedarf von rund 750 Einfamilienhäusern.
Drei Rheintaler Landwirte betreiben in Widnau SG gemeinsam eine landwirtschaftliche Biogasanlage, die Rhy Biogas AG. Hier wird der Hofdünger von Rindern und Schweinen sowie Gemüsereste, Grüngut und Gastronomie-Abfälle aus der Umgebung zu Biogas verarbeitet. Dieses wird unter anderem als Treibstoff genutzt.
Mit der Produktion von Biogas und Kompost verfügt die Ecorecyclage AG in Lavigny VD über langjährige Erfahrung. In den vergangenen Jahren wurde die Anlage stets weiterentwickelt. So wurde eine Entpackungsmaschine installiert, welche die von Grossverteilern angelieferten, abgelaufenen Lebensmittel von Verpackungen befreit.
Im solothurnischen Niedergösgen speist Energie 360° Biogas aus Industrieabwasser ins Gasnetz ein. Die Biogas-Aufbereitungsanlage nutzt das Klärgas aus der erneuerten Abwasserreinigungsanlage einer Papierfabrik. Auf diese Weise kann der durchschnittliche Gasverbrauch von rund 1300 Wohnungen gedeckt werden.
Die ARA Thunersee reinigt das Abwasser von 36 Gemeinden im Berner Oberland und gewinnt aus dem Klärschlamm Biogas. Damit schliesst sich ein Kreislauf: Kundinnen und Kunden der Region können erneuerbare und klimafreundliche Energie beziehen, die aus dem eigenen Abwasser gewonnen wird.
Seit über 20 Jahren ist die Biogasanlage in Uzwil SG in der Region fest verankert. Früher wurde hier aus Grünabfällen Strom produziert. Nun betreibt Energie 360° eine Aufbereitungsanlage für Biogas, das direkt ins Gasnetz eingespeist wird. Damit verbessert sich die Energienutzung markant, weil keine Wärme mehr verloren geht.
Die Biogas Zürich AG verwertet effizient und umweltfreundlich Bioabfall aus der Stadt und umliegenden Gemeinden. Damit produziert das Unternehmen im Vergärwerk umwelt- und klimafreundliches Biogas. Das Vergärwerk ersetzte das offene Kompostierwerk, wo bis 2013 Gartenabfälle zu Kompost verarbeitet wurden.
Die ARA in Turgi AG unterscheidet sich auf den ersten Blick nicht von anderen Anlagen in der Schweiz. Doch mit der neu installierten Biogasaufbereitungsanlage reinigt sie nicht nur Abwasser, sondern dient auch der regionalen Energieproduktion. Für die Betreiber stellt die Anlage aus wirtschaftlicher und ökologischer Sicht ein Gewinn dar.