In der Wintersession wird der Nationalrat in neuer Zusammensetzung das CO2-Gesetz für die Zeit nach 2024 beraten. Die vorberatende Kommission (UREK-N) hat gegenüber den Beschlüssen des Ständerats Anpassungen beschlossen, die die Gasbranche direkt betreffen. So soll es für Unternehmen im Emmissionshandelsystem und solchen mit Verminderungsverpflichtungen künftig möglich sein, Emissionsrechte durch den Einsatz von ausländischen Biogaszertifikaten einzusparen. Der VSG steht dieser auf den Industriesektor beschränkten Import-Lösung kritisch gegenüber. Erstens stellen hohe Auflagen den wirklichen Nutzen für die Industrie in Frage. Zweitens läuft damit das eigentliche Kernanliegen der Branche, leitungsgebunden importierte erneuerbare Gase in allen Verbrauchssektoren als erneuerbare Energie zu anerkennen, Gefahr, politisch auf die lange Bank geschoben zu werden. Weiterhin vorgesehen und von der Branche unterstützt ist die Förderung von neuen einspeisenden Biogasanlagen. Der Nationalrat berät das Gesetz ab dem 20. Dezember.
Boris Krey hat seine neue Position als Leiter Energiewirtschaft und -politik beim VSG angetreten, und zur Verstärkung des Bereichs erneuerbare Gase ist Cristina Antonini zum Team gestossen. Boris Krey hat in Energieökonomie an der Universität Zürich promoviert. Von 2011 bis 2017 war er beim Bundesamt für Energie tätig, und als Fachspezialist Regulierung unter anderem für den Netzzugang Gas zuständig. Von 2017 bis zu seinem Wechsel zum VSG leitete er den Bereich Energiewirtschaft beim Kanton Aargau.
Neu im Bereich Energiewirtschaft und -politik ist Cristina Antonini als Spezialistin für erneuerbare Gase tätig. Die Tessinerin hat an der ETH Zürich Chemical and Bioengeering studiert und promoviert mit dem Thema «Investigation of hydrogen production from fossil fuels and biomass with carbon capture and storage». Bis zu ihrem Wechsel zum VSG war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der OST, der Ostschweizer Fachhochschule, am Institut für Energietechnik. Wir wünschen Boris Krey und Cristina Antonini einen guten Start und viel Erfolg bei ihrer neuen Aufgabe, die Branche auf dem Weg zur Erreichung des Netto-Null-Ziels zu unterstützen.
Schwerpunktthemen des aktuellen H2-Barometers sind der allfällige Anschluss der Schweiz an das europäische Wasserstoffnetzwerk, Finanzierungsfragen sowie ein aktuelles Stimmungsbild der Akteure im Schweizer Markt. Das H2-Barometer, das der VSG in Zusammenarbeit mit den Beratungsunternehmen E-Bridge Consulting und Polynomics herausgibt, erscheint halbjährlich und ist auf gazenergie.ch aufgeschaltet, wo die Publikation abonniert werden kann.
Wie andere europäische Staaten macht sich auch die Schweiz Überlegungen, CO2-Pipelines zu realisieren. Dies mit dem Ziel, CO2 speichern und verwerten zu können. Auch der VSG hat diverse Aktivitäten entwickelt zu diesem Thema. Der Verband wirkt hier unter anderem mit bei der nationalen Arbeitsgruppe des Bundesamts für Umwelt. Im Weiteren steht er im Austausch mit den CO2-Emittenten und beteiligt sich an Forschungsprojekten, um zur Lösungsfindung beizutragen.
Die EnDK-Plenarversammlung hat im Sommer 2023 die Entwürfe zur nächsten Teilrevision der Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn 2025) verabschiedet. Die Fachverbände wurden zu einer Vernehmlassung zu den Modulen E «Eigenstromerzeugung» und F «Wärmeerzeugerersatz» eingeladen. Der VSG erarbeitete in Zusammenarbeit mit den Mitgliederunternehmen zum Modul F «Wärmeerzeugerersatz» eine Stellungnahme.
In diesem Jahr konnten ausserordentlich viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Werkleiterseminar in Brunnen begrüsst werden. Schwerpunkte waren die Gasversorgung im Umbruch, die Umstellung auf grüne Gase und Wasserstoff sowie die Themen Transformation und Innovation. Mit VSG-Präsident Martin Schmid wurde vorgängig ein Video-Interview produziert mit dem Titel «Gasversorgung unter Druck: Jetzt in den Vorwärtsgang schalten».
Die Energiekrise und die Regulierung der Energiemärkte bringen einen erhöhten Bedarf an Daten mit sich, die zunehmend vom Regulator eingefordert werden. Zusätzlich bietet ein effektives Datenmanagement eine wichtige Basis, um kundenorientierte Strategien, Geschäftsmodelle sowie Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln. An einem Webtalk stellten Noemi Rom und Sarah Röthlisberger vom Beratungsunternehmen Zühlke konkrete Anwendungsbeispiele vor und zeigten auf, wie wichtig die digitale Anbindung von Datenquellen im Innovationsprozess für das effektive Nutzen von Daten in der Organisation ist.
Der VSG führte in Schlieren einen Basiswissenkurs durch. An der eintägigen Veranstaltung erhielten Branchen-Einsteiger einen Einblick in die Breite der Themenpalette der Gasbranche und hatten Gelegenheit, persönliche Kontakte zu knüpfen.
In Baden und in Lausanne wurde je eine weitere VSG-Fachveranstaltung in der Reihe Energie und Technik durchgeführt. Das Thema lautete «Energetische Nutzung von Wasserstoff in Arealen und in der Industrie». Dabei wurden alle wichtigen Aspekte der Wasserstoffnutzung im industriellen Umfeld beleuchtet.
Mit der Digitalisierung im Energiebereich eröffnen sich nicht nur Chancen, auch die Cyberrisiken nehmen zu. Diese sind heute wesentlicher Bestandteil der Geschäftsrisiken und erfordern Aufmerksamkeit bis auf Verwaltungsratsebene. Der neu erarbeitete IKT-Minimalstandard bietet den Gasversorgern ein Rahmenwerk, um sich auf angemessenem Sicherheitsniveau vor Angriffen und Fehlmanipulationen zu schützen sowie sich nach einem Vorfall möglichst rasch zu erholen. Der VSG führte zu diesem Thema für die Mitglieder ein Webinar durch.
Vor knapp zwei Jahren kündigte Bundesrätin Simonetta Sommaruga ein Solidaritätsabkommen mit Deutschland an. Seither hat die Schweiz in den Gesprächen eine Berg- und Talfahrt erlebt. Wo stehen die Gespräche aktuell und wie geht es weiter? An einem Webtalk legte Botschafter Guillaume Cassaigneau seine Sicht der Dinge dar und stand den Mitgliedern für Fragen zur Verfügung.
Die mehrsprachige Wissensplattform CNG-Mobility.ch, die seit vier Jahren erfolgreich über alternative Antriebstechnologien – vor allem über CNG- und LNG-Fahrzeuge, aber stets mit dem Fokus der CO2-Emissionen über die gesamte Lebensdauer hinweg – berichtet, stellt sich neu auf. Das Portal CNG-Mobility.ch, das heute von den Spezialisten der Viva AG für Kommunikation konzeptionell betreut und redaktionell unterhalten wird, wird ab 2024 in Kooperation mit der Plattform gibgas.de betrieben. Dadurch ergeben sich neue Synergien und die bisherigen Nutzerinnen und Nutzer der Plattform können auch weiterhin von beliebten Tools wie Tankstellenfinder und Routenplaner profitieren.
Die Art, wie wir Energie erzeugen, transportieren, speichern und sie verwenden, befindet sich im Wandel. Das bedingt neue Ideen und innovative Konzepte. Schauplatz des 4. Forschungstags der Schweizer Gaswirtschaft war das Innovation Lab von Gaznat in Aigle. Hier wird an der Zukunft rund um das Thema klimaneutrale Gase gearbeitet. Das Innovation Lab ist Resultat einer engen Zusammenarbeit von Wissenschaft und Industrie, unterstützt vom Forschungsfonds der Schweizer Gaswirtschaft und dem Bundesamt für Energie. Am Forschungstag in Aigle wurden weitere zukunftsweisende Projekte vorgestellt, die mithilfe des Forschungsfonds gefördert werden.
An verschiedenen Veranstaltungen gab der VSG eine Einschätzung zur aktuellen Situation rund um die Versorgungssicherheit und zu weiteren für die Branche wichtigen Themen.
Zusätzlich zu den verschiedenen Branchenanlässen hielt VSG-Direktorin Daniela Decurtins an folgenden Veranstaltungen ein Referat und nahm an Podiumsdiskussionen teil: economiesuisse, Kommission Energie und Umwelt; Fachtagung EnAW (Energieagentur der Schweizer Wirtschaft); Fachtagung IGEB; Energytalks@zimmerleuten (World Energy Council Switzerland).
Das Bioenergie-Forum findet am 30. Januar 2024 in Brugg statt und steht unter dem Motto: «Wohin geht die Biomasse-Energiereise?» Am Bioenergie-Forum diskutieren Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Landwirtschaft, Politik, Verwaltung sowie Forschung über die Zukunft der Biomasse-Energie und die dafür notwendigen politischen Rahmenbedingungen. Die Veranstaltung bietet eine ideale Gelegenheit, sich über die zukünftige Situation der Biogasbranche sowie über die Entwicklungsperspektiven zu informieren.
Die Tagung findet von 9 bis 17 Uhr im Campus Brugg-Windisch FHNW statt. Hier finden Sie alle Informationen, das Programm und das Anmeldeformular.