Gazenergie

In der Vernetzung liegt die Energiezukunft

Gas kann einen bedeutenden Beitrag leisten, um die Energiesysteme erneuerbarer und effizienter zu machen – dies dank der Möglichkeiten, die Gas und seine Netzinfrastruktur bieten. Strom, Wärme und Verkehr müssen jedoch intelligent miteinander verknüpft
werden.

Wärme-Kraft-Kopplungsanlagen (WKK) wie Blockheizkraftwerke verbessern im Winter die Versorgungssicherheit, und mit Power-to-Gas steht eine Technologie zur Verfügung, um Strom aus erneuerbaren Quellen saisonal zu speichern. Damit diese Technologien optimal genutzt werden können, müssen die leitungsgebundenen Energieträger miteinander verbunden werden.

In der Verknüpfung der Energiesysteme steckt grosses Potenzial. Doch was ist damit gemeint? Strom, Wärme und Verkehr sind heute mehrheitlich isoliert betrachtete Bereiche und funktionieren noch weitgehend unabhängig voneinander. Wenn es gelingt, diese intelligent miteinander zu verknüpfen, ergeben sich ganz neue Möglichkeiten, erneuerbare Energie in die Energiesysteme zu integrieren und damit die CO2-Emissionen zu senken.

Erfreulicherweise setzt sich diese Erkenntnis immer mehr durch. Man spricht in diesem Zusammenhang von Sektorkopplung oder Netzkonvergenz. Das Prinzip ist einfach, auch wenn sich dahinter eine hohe Komplexität verbirgt: Es geht darum, Synergien zwischen den leitungsgebundenen Energieträgern – Stromnetz, Gasnetz, Fernwärme – zu nutzen. Die Technologien, die Netze zusammenwachsen zu lassen, sind bereits vorhanden, dabei steht eine breite Palette zur Verfügung wie WKK oder Power-to-Gas, um nur zwei Beispiele zu nennen. Aber auch die Gas- und Elektromobilität sind Technologien, welche die Sektorkopplung ermöglichen.

Höhere Versorgungssicherheit dank WKK

Die Versorgungssicherheit der Schweiz, speziell im Winter, ist prioritär auf die politische Agenda gerückt. Versorgungsprobleme im Ausland, insbesondere in Deutschland und Frankreich, können die Versorgungssicherheit der Schweiz akut beeinträchtigen. Deutschland wird bis zum Jahr 2022 sämtliche Kernkraftwerke vom Netz nehmen und auch in Frankreich ist absehbar, dass ältere Kernkraftwerke stillgelegt werden.

In diesem Kontext können in der Schweiz während den Wintermonaten WKK-Anlagen wie Blockheizkraftwerke einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit und zur Stabilität des Stromnetzes leisten, da sie nicht nur Wärme, sondern auch Strom produzieren. Aus diesem Grund spricht man auch von Strom erzeugenden Heizungen. Gemäss Bundesamt für Energie könnten in der Schweiz rund 30 Prozent der Elektrizität mit WKK-Anlagen erzeugt werden. Um Anreize zu bieten, damit in diese zukunftsweisende Technologie investiert wird, müssen jedoch die Rahmenbedingungen weiter verbessert werden.

Gas aus erneuerbarem Strom

Im Weiteren können die heutigen Energiesysteme nur umgebaut werden, wenn Speichermöglichkeiten vorhanden sind. Es stellt sich beispielsweise die Frage, wie sich Solarstrom, der im Sommer anfällt, im Winter nutzen lässt. Hier bietet die Power-to-Gas-Technologie interessante Lösungen an. Mit diesem Verfahren kann überschüssig anfallender Strom aus erneuerbaren Quellen in Form von Methan oder Wasserstoff saisonal gespeichert werden; das ist in Batterien nicht möglich.

Mit Gas lässt sich in kürzester Zeit CO2 reduzieren, nämlich im Wärmemarkt und in der Industrie durch den Ersatz von Öl, im Verkehr anstelle von Diesel und Benzin sowie in der Stromerzeugung durch die Substituierung des importierten Kohlestroms. Die Gaswirtschaft ist bereit, bei der Neuausrichtung der Energiepolitik ihren Beitrag zu leisten und Verantwortung zu übernehmen. Dies zeigt auch das Bekenntnis zur Ökologisierung des Erdgases. So hat die Schweizer Gaswirtschaft beschlossen, den Anteil an erneuerbarem Gas im gasversorgten Wärmemarkt bis 2030 auf 30 Prozent zu steigern.

Dank einer konsequenten Förderung steigt in der Schweiz die Biogas-Einspeisung von Jahr zu Jahr. Biogas ist eine erneuerbare und CO2-neutrale Energie. Es entsteht durch die Vergärung von organischen Abfallstoffen wie Grüngut oder Klärschlamm. Wesentlicher Bestandteil des Biogases bildet Methan, das auch Hauptbestandteil von Erdgas ist.

Klimaschonend Fahren mit Gas

Autofahren mit Erdgas und Biogas als Treibstoff schont nicht nur die Umwelt und das Klima, sondern ist auch sparsam. Gasbetriebene Fahrzeuge stossen nicht nur markant weniger CO2 aus als Fahrzeuge mit Benzin- oder Dieselmotoren, sondern emittieren auch viel weniger umwelt- und gesundheitsbelastende Schadstoffe wie Feinstaub oder Stickoxide, die im Zusammenhang mit Diesel- Fahrzeugen für Schlagzeilen sorgen. Wie die Zukunft des Dieselmotors auch aussieht, mit Gasfahrzeugen steht schon heute eine bewährte Technologie zur Verfügung, welche die Umwelt und das Klima schont. Dies bestätigen auch die Auto- und Lieferwagen-Umweltlisten des VCS Verkehrs-Club der Schweiz, in denen Gasfahrzeuge regelmässig Spitzenplätze belegen.

Gas kann also einen wichtigen Beitrag leisten für eine erneuerbare und nachhaltige Energieversorgung. Oder anders gesagt: Gas ist mit der gesamten Netzinfrastruktur ein Schlüsselelement für den Umbau unserer Energiesysteme. Damit das Potenzial genutzt werden kann, müssen die leitungsgebundenen Energieträger miteinander verbunden werden, denn in der Vernetzung liegt die Energiezukunft.

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Strom, Wärme und Verkehr müssen intelligent miteinander verknüpft werden. 

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