Viele Staaten bekennen sich aktuell mit Wasserstoffstrategien dazu, dass künftig gasförmige Energieträger benötigt werden, um die Klimaziele zu erreichen. Nur: Kann sich Wasserstoff als Energieträger in einem Marktumfeld bewähren?
Wasserstoff ist heute verglichen mit anderen Energieträgern nicht konkurrenzfähig. Die Zahlen, wie sich die Kosten künftig entwickeln, schwanken stark und hängen ab von Annahmen bezüglich Entwicklung der Stromkosten, speziell auch der Entwicklung von erneuerbarem Strom, und der Nachfrage nach Wasserstoff bzw. entsprechenden Skaleneffekten bei der Produktion von Wasserstoff.
Die Internationale Energieagentur IEA geht etwa in ihrer Studie von 2019 davon aus, dass die Kosten für die Produktion von grünem Wasserstoff aus erneuerbarem Strom um 30 Prozent bis 2030 fallen könnten, als Resultat der sinkenden Preise von erneuerbarem Strom und Skaleneffekten in der Produktion. 1In einer Studie des Hydrogen Councils, die mit der Unterstützung von McKinsey erstellt wurde, gehen die Autoren von einer Kostenreduktion bis zu 60 Prozent aus.2 Neben den von der IEA genannten Gründen sehen die Studienautoren auch ein Potenzial bezüglich tieferer Kosten bei der Speicherung von CO2 bzw. Karbon, setzen aber auch bestimmte Investitionen in den Markthochlauf der Wasserstoffwirtschaft voraus.
Dazu dienen die verschiedenen nationalen und internationalen Wasserstoffstrategien, darunter auch diejenige der EU im Rahmen des «European Green Deals». Ihr Ziel ist es, Absatzmärkte zu erschliessen, um weitere Anreize für Investitionen zu schaffen.
1 IEA, The Future of Hydrogen, Technology report, June 2019.
2 Hydrogen Council, Path to hydrogen competitiveness,
A cost perspective, January 2020.
Folgende Momente können dazu beitragen, dass der Markthochlauf rasch geschieht und die Kostendegression entsprechend stark ausfällt. Es sind zugleich aber auch kritische Momente bezogen auf den Markthochlauf, falls diese nicht realisiert werden können: