Gazenergie

Fahren mit H2 – eine saubere Sache

Der Wasserstoff steigt ein ins Rennen um eine saubere Mobilität. Grosse Hersteller klassischer Verbrennungsmotoren, die sich bisher vor allem auf die Elektromobilität konzentriert haben, entdecken allmählich auch die Vorzüge der Wasserstofftechnik. Die sauberste Anwendung von Wasserstoff in der Mobilität erfolgt in Brennstoffzellenfahrzeugen.

Während im PW-Bereich die Elektromobilität vermutlich hauptsächlich batterieelektrisch sein wird, wird sie bei den Nutzfahrzeugen brennstoffzellenelektrisch sein. Gegenüber batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen punkten wasserstoffbetriebene mit Reichweiten, wie sie vergleichbare Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren aufweisen. Und auch das Betanken geht ähnlich schnell wie bei Verbrennern.

Die Brennstoffzelle soll zukünftig bei LKW, Bussen und Eisenbahnen als Antriebsart zum Einsatz kommen.Elektro- und Brennstoffzellen-LKW haben zudem den Vorteil, dass sie in der Schweiz von der LSVA und der Mineralölsteuer befreit sind. In Deutschland, aber auch in Japan werden Busse bereits auf Wasserstoff umgerüstet. Im Rhein-Main-Gebiet fahren nicht nur Brennstoffzellenbusse, sondern seit 2018 bereits die erste Wasserstoff-Regionalbahn.

Mit Bosch arbeitet einer der erfahrensten Marktteilnehmer gerade an der Entwicklung eines LKW-Wasserstoffantriebs mit 1900 Kilometern Reichweite. Asiatische Unternehmen wie Toyota und Hyundai entwickeln bereits Nutzfahrzeuge wie LKW und Busse mit Brennstoffzellen-Antrieben; zudem bieten sie bereits auch Personenwagen an, die mit Wasserstoff fahren.

Förderverein gegründet

Um den Aufbau der Wasserstoffmobilität in der Schweiz zu fördern und zu beschleunigen, gründeten Coop, Migros, Fenaco, diverse Tankstellenbetreiber, Transportund Logistikunternehmen 2018 den Förderverein H2 Mobilität Schweiz. «Die Wasserstoffmobilität bietet alle Voraussetzungen, um die CO2-Emissionen im Strassenverkehr nachhaltig zu reduzieren und die Absichten der Energiewende zu unterstützen», ist der Förderverein überzeugt. Der nächste Schritt liegt nun in der landesweiten Ausbreitung der Technologie, die alle Vorteile des emissionsfreien Elektrofahrzeugs mit den Annehmlichkeiten der heutigen Mobilität im Strassenverkehr vereint. In einem ersten Schritt geht es darum, in der Schweiz ein flächendeckendes Netz an Wasserstofftankstellen aufzubauen. Eine erste Wasserstoff-Tankstelle betreibt Coop in Hunzenschwil (AG). Hyundai wird bis 2025 1600 mit Wasserstoff betriebene Lastwagen in der Schweiz auf die Strasse bringen und auf diese Weise dem Pionierprojekt des Fördervereins H2 Mobilität Schweiz Schub geben.

Auch in anderen Ländern ist betreffend Wasserstofftankstellen einiges in Bewegung geraten. So hat die EU eine Richtlinie erarbeitet, die vorsieht, dass bis 2025 in Europa eine Wasserstoffinfrastruktur aufgebaut werden soll.

In der Schweiz beschäftigt sich die Empa intensiv mit dem Thema Wasserstoffmobilität und der dafür notwendigen Infrastruktur. 2015 eröffnete die Forschungsinstitution in Dübendorf unter dem Namen «move» eine Demonstrationsanlage, um Wege aufzuzeigen, die Mobilität auf erneuerbare Energie umzustellen. Diese Anlage zeigt exemplarisch den gesamten Pfad auf, wie sich erneuerbare Elektrizität, die nicht direkt verbraucht werden kann, für die Mobilität nutzen lässt – in Form von Wasserstoff und in späteren Ausbaustufen in Form von synthetischem Methan und in Netzbatterien. Beim Wasserstoff wird sowohl die reine Nutzung als Treibstoff wie auch die Beimischung zu Erdgas/Biogas betrachtet.

Auch für Verbrennungsmotoren interessant

Für Fahrzeugantriebe mit Wasserstoff steht neben der Brennstoffzelle auch der Verbrennungsmotor zur Verfügung. In diesem Fall wird ein konventioneller Verbrennungsmotor mit (erneuerbarem) Wasserstoff als Treibstoff betrieben. Der Vorteil dabei: Bei der Verbrennung wird kein CO2 freigesetzt, was kein anderer Treibstoff kann. In Zukunft dürfte der Verbrennungsmotor in der Mobilität in denjenigen Bereichen eine wichtige Rolle spielen, die sich nur schwer direkt elektrifizieren lassen wie die Luft- und die Schifffahrt. Dort können synthetische Treibstoffe (synthetisches Kerosin, Diesel etc.) von Bedeutung sein, die aus elektrischer Energie erzeugt und in verbrennungsmotorischen Antrieben eingesetzt werden.

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