Seit über 20 Jahren ist die Biogasanlage in Uzwil SG in der Region fest verankert. Früher wurde hier aus Grünabfällen Strom produziert. Nun betreibt Energie 360° eine Aufbereitungsanlage für Biogas, das direkt ins Gasnetz eingespeist wird. Damit verbessert sich die Energienutzung markant, weil keine Wärme mehr verloren geht.
In Uzwil wird schon seit Ende der 90er Jahre umweltfreundlich Energie produziert. Das bei der Vergärung von organischen Abfällen entstehende Rohbiogas wurde bislang zur Stromproduktion genutzt. Inzwischen bezieht Energie 360° das Rohgas von Axpo Kompogas und bereitet es in einer neuen Anlage zu Biogas auf. Dieses speist sie dann ins lokale Gasnetz der Technischen Betriebe Uzwil ein. Die Energie im Grünabfall, der in der Region gesammelt wird, kann auf diese Weise effizienter genutzt werden als bisher. Das hier produzierte Biogas deckt den durchschnittlichen Bedarf von über 1000 Wohnungen.
In nur einem Jahr haben Energie 360° und Axpo Kompogas die neue Biogas-Aufbereitungsanlage realisiert. Herzstück der Anlage sind ihre Hohlfasermembranen. Diese trennen das im Rohgas enthaltene CO2 in einem dreistufigen Prozess ab, damit am Ende nur das einspeisefähige Methan ins Netz kommt. Die Zusammensetzung des Grünabfalls, die je nach Jahreszeit unterschiedlich ist, beeinflusst die Qualität und die Menge des Rohgases. Diese Schwankungen gleicht die Aufbereitungsanlage aus, sodass am Ende immer Biogas in derselben Qualität entsteht.
Die Hohlfasermembranen leisten ihren Dienst im Verborgenen. Hingegen sieht man den Gasspeicher schon von weitem: eine ballonartige Konstruktion mit etwa fünf Metern Durchmesser. Dies hat mit den beschränkten Platzverhältnissen zu tun, mit denen die Projektverantwortlichen konfrontiert waren. So musste der Speicher auf die sogenannte Presswasserhalle gebaut werden. Der ballonartige Speicher ist zwar nicht schwer, aber es braucht eine starke Stahlkonstruktion, um ihn zu befestigen. Die Anlage in Uzwil zeigt, dass es energetisch und betriebswirtschaftlich Sinn macht, Biogas nicht zu verstromen, sondern direkt ins Netz einzuspeisen.
Weitere Informationen: www.energie360.ch
Anlagetypus: | Biogasanlage für organische Abfälle |
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Inbetriebnahme: | 2017 |
Jahreskapazität: | bis 25’000 t |
Energieproduktion: | 12 GWh/Jahr |
Verarbeitete Substrate: | Organische Abfälle |
Investitionskosten: | 3-4 Mio. CHF für die Aufbereitung und Einspeisung (ohne Biogasproduktion) |
CO2-Reduktion pro Jahr: | 2184 t |
Die intensive Tierhaltung im Kanton Luzern führt einerseits zu einem Überangebot an Nährstoffen in Form von Gülle und Mist, anderseits besteht darin auch ein grosses energetisches Potenzial. Mit Erfolg nutzt dieses die SwissFarmerPower Inwil AG zur Herstellung von Biogas und Dünger, der als Ersatz von Mineraldünger dient.
Die Stadt Freiburg und die Groupe E Celsius nutzen das energetische Potenzial, das im Abwasser steckt. Das bei der Klärschlammvergärung entstehende Gas wird auf Erdgasqualität aufbereitet und ins Gasnetz eingespeist. Die auf diese Weise gewonnene Energie deckt den Wärmebedarf von rund 750 Einfamilienhäusern.
Drei Rheintaler Landwirte betreiben in Widnau SG gemeinsam eine landwirtschaftliche Biogasanlage, die Rhy Biogas AG. Hier wird der Hofdünger von Rindern und Schweinen sowie Gemüsereste, Grüngut und Gastronomie-Abfälle aus der Umgebung zu Biogas verarbeitet. Dieses wird unter anderem als Treibstoff genutzt.
Mit der Produktion von Biogas und Kompost verfügt die Ecorecyclage AG in Lavigny VD über langjährige Erfahrung. In den vergangenen Jahren wurde die Anlage stets weiterentwickelt. So wurde eine Entpackungsmaschine installiert, welche die von Grossverteilern angelieferten, abgelaufenen Lebensmittel von Verpackungen befreit.
Im solothurnischen Niedergösgen speist Energie 360° Biogas aus Industrieabwasser ins Gasnetz ein. Die Biogas-Aufbereitungsanlage nutzt das Klärgas aus der erneuerten Abwasserreinigungsanlage einer Papierfabrik. Auf diese Weise kann der durchschnittliche Gasverbrauch von rund 1300 Wohnungen gedeckt werden.
Die ARA Thunersee reinigt das Abwasser von 36 Gemeinden im Berner Oberland und gewinnt aus dem Klärschlamm Biogas. Damit schliesst sich ein Kreislauf: Kundinnen und Kunden der Region können erneuerbare und klimafreundliche Energie beziehen, die aus dem eigenen Abwasser gewonnen wird.
Seit über 20 Jahren ist die Biogasanlage in Uzwil SG in der Region fest verankert. Früher wurde hier aus Grünabfällen Strom produziert. Nun betreibt Energie 360° eine Aufbereitungsanlage für Biogas, das direkt ins Gasnetz eingespeist wird. Damit verbessert sich die Energienutzung markant, weil keine Wärme mehr verloren geht.
Die Biogas Zürich AG verwertet effizient und umweltfreundlich Bioabfall aus der Stadt und umliegenden Gemeinden. Damit produziert das Unternehmen im Vergärwerk umwelt- und klimafreundliches Biogas. Das Vergärwerk ersetzte das offene Kompostierwerk, wo bis 2013 Gartenabfälle zu Kompost verarbeitet wurden.
Die ARA in Turgi AG unterscheidet sich auf den ersten Blick nicht von anderen Anlagen in der Schweiz. Doch mit der neu installierten Biogasaufbereitungsanlage reinigt sie nicht nur Abwasser, sondern dient auch der regionalen Energieproduktion. Für die Betreiber stellt die Anlage aus wirtschaftlicher und ökologischer Sicht ein Gewinn dar.